 | Bilder: Kerstin Kaie |  |
Wortwedding
Warum Poesie, was genau ist Poesie?
Lyrik ist ein Teil, aber Poesie ist mehr. Ein Roman ist keine Poesie, Roman ist Literatur, hat seine Wurzeln in der Schrift, die Poesie kommt aus der oralen, der Erzähltradition. Englisch poetry, bekannt z.B. von Poetry Slam-Veranstaltungen. Da ist die Form aber relativ fest inzwschen, genauso wie bei Lesebühnen.
Hier und auch bei PDP Frühling der Dichter, (schon 10 mal in Frankreich, zum 2. Mal in Berlin) im März 2010 soll Raum sein für Experimente. Im letzten Jahr war alles offen, jetzt wird es sowohl geografisch mehr eingeschränkt werden, auf den Wedding, vielleicht sogar noch eng umrissener. Poesie soll in den Alltag reichen, soll wahrgenommen werden, das lässt sich mit konzentrierten Aktionen leichter überprüfen, was erreicht wurde.
Auch inhaltlich soll es eine Eingrenzung geben. Beiträge müssen mehrsprachig, interaktiv oder interdisziplinär sein, eine reine Vor-Lesung ist also ausgeschlossen.
Der Ort „wortwedding“ ist ein Zufluchtsort, minimalistisch eingerichtet, ein Ofen, ein Buchständer, drei Sessel, etwas Gebäck, eine Kerze, später auch noch Teetassen. Auch die vielen Veranstaltungs-Flyer sind in den Hinterraum verbannt. Sie sind zu bunt, lenken ab, verwirren.
Es geht um Konzentration auf den Text oder die Installation, um Freiraum für die Gedanken, um Auftanken in der Hektik.
Die Bücher laden zum Schmökern ein, Eugen Roth und Pablo Naruda, das Kinderbuch mit Geschichten zu Buchstaben des Alphabets und lustigen Illustrationen oder die tiefernsten Gedichte von Adonis.
Rilke steht neben Pamuk, Zagajewski neben Mandelstam, und Emily Brontë schrieb auch Gedichte, nicht nur „Die Sturmhöhe“.
Später kommt Waltraud, die Frau mit den vielen verrückten Ideen und der Gabe, diese auch noch umzusetzen, z.B. Kleider aus Krawatten oder aus Flyern (» z.B. 11. Dez.)
Eine interdisziplinäre Frage: Wie kann man Poesie mit Nähen verknüpfen? Waltraud hat dazu ein Gedicht „Nähen bringt Nähe?“, aber das kann sie nur selbst vortragen.
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